Dimitry Vassiliev 16. bei Sieg von Richard Freitag in Innsbruck
Im ausverkauften Bergisel-Stadion in Innsbruck erlebten die Zuschauer heute eine großartige Flugshow mit gleich zwei Schanzenrekorden durch zwei Österreicher und dennoch am Ende einen deutschen Sieg.
Doch schauen wir zuerst auf die Außenseiter. Da konnte heute der Russe Dimitry Vassiliev mit dem 16. Rang seine bisher beste Platzierung bei dieser Tournee erreichen. Er gewann mit 126,5 Metern sein Duell gegen den Norweger Anders Bardal (!) und sprang im zweiten Durchgang 118,5 Meter weit. Damit verbesserte er sich in der Gesamtwertung ebenfalls auf den 16. Rang.
Eine weitere Überraschung schaffte der junge Franzose Ronan Lamy Chappuis, der sich mit seinem Sprung von 117 Metern gegen Robert Kranjec aus Slowenien durchsetzen konnte. Im Finaldurchgang sprang er 119 Meter weit und freute sich über einen 25. Platz.
Vladislav Boyarintsev aus Russland kam nur auf 114 Meter und hätte normalerweise keine Chance gegen Rune Velta aus Norwegen gehabt. Doch der Norweger, der sogar noch den besten Probesprung des ganzen Feldes hatte, erwischte einen ganz schlechten Versuch und schied überraschend aus. Boyarintsev sprang im Finale 114,5 Meter und landete am Ende auf dem 27. Platz.
Die übrigen Außenseiter schafften es nicht in den zweiten Durchgang. Nick Fairall aus den USA, der gegen den späteren Sieger Richard Freitag antrat, belegte den 37. Platz. Ilmir Hazetdinov aus Russland, der Stephan Leyhe vom DSV-Team als Duell-Partner hatte, wurde 40. Der Bulgare Vladimir Zografski hatte als 48. keine Chance gegen Anders Jacobsen aus Norwegen.
Unter den Tourneefavoriten ging schon im ersten Durchgang ordentlich die Post ab. Der in dieser Wertung Führende, Stefan Kraft aus Österreich, flog bis auf die neue Schanzenrekordweite von 137 Metern. Punktgleich mit ihm, nämlich mit 140,6 Punkten lag Richard Freitag, der auf 133,5 Meter kam, bei Halbzeit in Führung. Dritter war der nimmermüde Noriaki Kasai aus Japan (128,5m; 130,5 Pkt.) knapp vor dem Schweizer Simon Ammann (132m;130,1 Pkt.). Dahinter folgte Anders Jacobsen aus Norwegen, der mit seinem Sprung auf 133,5 Meter (129,9 Pkt.) noch seine, wenn auch geringen Chancen auf die Gesamtwertung wahrte. Lediglich Michael Hayböck fiel mit 125 Metern und 128,4 Punkten etwas ab. Um alle Chancen brachte sich dagegen Peter Prevc aus Slowenien, der nur 123 Meter weit sprang und nach dem ersten Durchgang nur auf dem 18. Platz lag.
Im Finaldurchgang war es dann Michael Hayböck, der das erste Ausrufezeichen setzte. Er hatte viel Aufwind und schien gar nicht mehr landen zu wollen. Erst bei 138 Metern setzte er auf, doch der Landedruck zwang ihn, leicht in den Schnee zu greifen. Simon Ammann sprang 130,5 Meter weit und ging in Führung bis Noriaki Kasai kam, der bei 132 Metern landete. Dann leuchtete die 1 für Kasai auf, doch mit derselben Punktzahl von 263,7 wie bei Ammann! Da lagen sich die beiden Oldies in den Armen und durften am Ende wieder wie schon in Kuusamo, doch damals ganz oben, diesmal auf der dritten Stufe des Podests, stehen.
Der Tourneeführende Stefan Kraft sprang vor einem enthusiastischen heimischen Publikum jedoch "nur" 127 Meter weit und belegte mit 273,5 Punkten den zweiten Rang. Doch damit konnte er seine Spitzenposition in der Gesamtwertung noch ausbauen.
Richard Freitag gelang die Revanche für die beiden mißglückten Vorstellungen in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen, er zog seinen zweiten Sprung bis auf 132 Meter und siegte mit 278,5 Punkten. Damit gelang es ihm, den Bann zu brechen und erstmals seit 2002 und Sven Hannawald wieder ein Springen bei der Tournee für den DSV zu gewinnen, und das ausgerechnet im rot-weiß-roten Hexenkessel von Innsbruck.
Morgen um 16:30 Uhr findet in Bischofshofen die Qualifikation für den letzten Wettkampf der Vierschanzentournee statt, die dann am Dienstag, traditionell am Dreikönigstag, entschieden wird.
Offizielles Ergebnis Wettkampf
Aktueller Stand Tourneewertung
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