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Zwei Schweizer am Holmenkollen gut dabei; FIS ergreift Maßnahmen
Zu Beginn der RAW Air am Holmenkollen in Oslo gerät der Sport etwas in den Hintergrund. Nachdem am letzten Tag der Weltmeisterschaften in Trondheim Manipulation an norwegischen Sprunganzügen aufgedeckt wurden, kommen nun Tag für Tag neue Erkenntnisse ans Licht und die FIS musste Maßnahmen ergreifen, um die Vorgänge aufzuklären und für die Zukunft zu verhindern. So wurden alle Sprunganzüge der norwegischen Damen und Herren, sowohl Spezialspringer als auch Kombinierer eingezogen und überprüft. Bei den Damen und Kombinierern war alles in Ordnung, doch bei den Herren wurden weitere Dinge entdeckt. Das führte dazu, dass neben den bereits von der FIS suspendierten Springern Marius Lindvik, Johann Andre Forfang sowie den Trainern Magnus Brevig, Thomas Lobben und Schneider Adrian Livelten drei weitere Sportler suspendiert, nämlich Kristoffer Sundal, Robin Pedersen und Robert Johansson. Außerdem darf bis Ende der Saison jeder Athlet lediglich einen Sprunganzug benutzen, der von der FIS aufbewahrt und erst kurz vor dem Wettkampf ausgegeben sowie anschließend wieder eingesammelt wird.
Kanadierinnen auch am Holmenkollen Top Ten, Nika Prevc vorzeitig Gesamtsiegerin
Nach dem turbulenten Ende der Weltmeisterschaften in Trondheim ging es bereits heute mit dem ersten Wettbewerb der RAW AIR am Holmenkollen weiter. Von dem durch den Anzugskandal der norwegischen Herren ausgelösten Chaos sind die Damen bisher nicht betroffen. Dennoch gelten auch für sie die neuen FIS-Regeln, dass bis Ende der Saison nur noch ein Anzug gestattet ist, der von der FIS erst kurz vor Wettkampfbeginn ausgegeben und nach Beendigung wieder eingesammelt wird.
Nika Prevc ist weiterhin auf der Siegerstraße. Nach ihren Goldmedaillen bei den Weltmeisterschaften gewann sie auch den Auftakt der RAW AIR überlegen. Die Slowenin siegte mit beihahe 30 Punkten Vorsprung und war die einzige Springerin, die die 130-Meter-Marke übertraf. Für ihre Sprünge auf 131 und 130 Meter erhielt sie 254,1 Punkte. Mit ihrem heutigen Sieg sicherte sich Nika Prevc auch vorzeitig zum zweiten Mal in Folge den Gesamtweltcup.
Domen Prevc gewinnt Gold, Anzugskandal um Norweger
Jan Erik Aalbu
Der Wettkampf der Herren von der Großschanze in Trondheim sollte der krönende Abschluß der Weltmeisterschaft für die norwegischen Skispringer werden. Doch es sollte anders kommen. Nach Beendigung des Wettkampfes wurden die Anzüge von Marius Lindvik, auf dem Silberrang liegend sowie von Johann Andre Forfang (Fünfter) nach eindeutigen Hinweisen sehr gründlich untersucht und eine gut versteckte Manipulation festgestellt. Beide Norweger wurden disqualifiziert. Der Vorfall muss gründlich aufgearbeitet werden und wird garantiert Konsequenzen haben, welche, ist noch völlig unklar. Sportchef Jan Erik Aalbu stellte sich heute der Presse und räumte ein, dass Betrug vorliegt, von dem er nichts gewusst haben will. Cheftrainer Magnus Brevig blieb der Pressekonferenz fern.
Doch kommen wir zum Sportlichen. Die Goldmedaille sicherte sich doch ziemlich überraschend Domen Prevc. Der Slowene sprang 138 und 140,5 Meter und siegte relativ überlegen mit 301,8 Punkten. Nach Lindviks Disqualifikation rückte Jan Hörl mit seinen Sprüngen auf 134 und 137 Meter und 286,6 Punkten auf den Silberrang auf. Ryoyu Kobayashi kam mit knapp zwei Punkten weniger als der Österreicher am letzten Tag doch noch zu einer Medaille für Japan.